Hau Ab!
Am Dienstag und Mittwoch, 8./9. Januar hatten die 1. Klassen den Workshop „Hau Ab!“, im dem es um sexuellen Missbrauch ging und wie man sich dagegen wehrt.
Um das deutlich zu machen, wurde den Erstklässlern ein Theaterstück vorgeführt. Darin spielte Dirk Bayern den Papa von Annemarie und diese wurde von der Schauspielerin Christine gespielt. Annemarie geht von der Schule nach Hause und trofft auf einen Mann, der sie mit „Schätzchen“ und „Spätzchen“ anspricht, einen Arm um sie legt und sie ins Auto locken will. In einer anderen Szene trifft Annemarie zu Hause auf ihren Onkel Heinz, der Kinokarten für sie dabei hatte und dafür von Annemarie einen Kuss haben wollte.
Am Ende jeder Szene wurden die Kinder der 1. Klassen befragt, wie man sich in solchen Situationen fühlt und wie man sich verhalten könnte. Alle waren sich einig, dass sie sich sehr unwohl fühlen. Deswegen wurden den Kindern fünf verschiedene Möglichkeiten gesagt, wie sie sich in solchen Momenten verhalten sollen:
- Abstand halten
- „Hau Ab!“ rufen
- schnell wegrennen
- Hilfe holen
- Mit einem Lieblingsmenschen reden
Neben diesen fünf Verhaltensregeln lernten die Kinder weitere Tricks, um sich gegen einen Angreifer zu wehren:
- Mit der Hand ins Gesicht schlagen
- Mit der Faust auf die Nase schlagen
- Auf den Hals schlagen
- Mit der Faust zwischen die Beine hauen
- Mit dem Knie zwischen die Beine treten
- Gegen das Schienbein treten
Für die 1. Klassen war der Workshop sehr interessant und lehrreich. Am zweiten Tag wurden die Szenen aus dem Theater noch einmal wiederholt und die Verhaltensregeln besprochen, um diese in verschiedenen Spielen anzuwenden.
In einem der Spiele wurde die Klasse getrennt und in zwei Reihen aufgestellt, so dass jeder gegenüber von sich einen Partner hatte. Sie mussten aufeinander zulaufen und wenn sie dachten, der Abstand wäre „gut“, also angenehm, dann sollten sie laut „Stop!“ rufen. In einem weiteren Spiel hat sich Dirk Bayer wieder als Böser verkleidet und die Kinder sollten im Klassenzimmer versuchen, an ihm vorbeizukommen indem sie die fünf Verhaltensregeln beachteten.
Die Kinder hatten dabei sehr viel Spaß und haben viel gelernt, was sie uns auch im Interview bestätigten.
Ludwig: "Mir hat der Workshop gut gefallen, weil ich sogar mitspielen durfte."
Helene: "Ich habe sehr viel gelernt, zum Beispiel, dass ich zwei Armlängen Abstand halten soll."
Blanka: "Ich fand es toll, dass wir viele Spiele gespielt haben."